Pressemitteilungen zu Forschungsthemen
Volkszählung für Blütenbesucher
Insekten leisten sowohl für die Ökosysteme als auch für die Wirtschaft einen wichtigen Dienst: Weltweit sind fast 90 Prozent der blühenden Wildpflanzen zumindest teilweise auf eine Bestäubung durch Tiere angewiesen. Und auch mehr als drei Viertel unserer Nutzpflanzen brauchen Blütenbesucher, wenn sie einen hohen Ertrag und eine gute Qualität liefern sollen. Wie aber steht es um diese wichtigen Helfer? Wo sind ihre Bestände bedroht, und was lässt sich dagegen tun? Das Projekt SPRING arbeitet an einer EU-weiten Erfassung der Bestäuber.
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), 21. März 2022, Kerstin Viering
Wie ein geschmolzener Pfannkuchen
Weshalb beim Ausbruch eines Galapagos-Vulkans 2018 die Lava aus einem langen Magmagang mit scharfem Knick an der Küste floss, erklärt ein GFZ-Modell.
Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, 7. Juli 2021, Roland Knauer
Schnüffeln für die Wissenschaft
Die Listen der bedrohten Tiere und Pflanzen der Erde werden immer länger. Doch um diesen Trend stoppen zu können, fehlt es immer wieder an wichtigen Informationen. So lässt sich häufig nur schwer herausfinden, wo genau die einzelnen Arten noch vorkommen und wie sich ihre Bestände entwickeln. Speziell ausgebildete Artenspürhunde können in solchen Fällen eine wertvolle Hilfe sein.
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), 2. März 2021, Kerstin Viering
Kampf der Lachslaus
Sie ist ein Alptraum für Fischzüchter, richtet Millionenschäden an und macht auch freilebenden Lachsen zunehmend zu schaffen: Auf einer Liste der berüchtigtsten Fischparasiten dürfte die Lachslaus ziemlich weit oben landen. In einem neuen Projekt entwickeln AWI-Fachleute zusammen mit mehreren Partnern nun ein neues Verfahren, das die Fische effektiver und schonender als bisher von den Plagegeistern befreien soll.
Alfred-Wegener-Institut (AWI), 13. November 2020, Kerstin Viering
Die Zukunft des Krills
Krill wird immer beliebter. Als Fischfutter für Aquakulturen lässt sich der kleine Krebs aus der Antarktis ebenso verwenden wie als Zutat für Nahrungsergänzungsmittel oder Wundheilungscremes. Zwar sind die erlaubten Fangmengen reguliert. Dennoch ist Vorsicht geboten, um die Krill-Population selbst und die von ihr abhängigen Arten nicht zu gefährden.
Alfred-Wegener-Institut (AWI), 15. Oktober 2020, Kerstin Viering
Erdwärme aus dem Muschelkalk
Das ATES iQ-Projekt soll zeigen, ob sich die 500 Meter unter Berlin liegenden Karbonat-Gesteine zum Heizen von Gebäuden eignen.
Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, 24. August 2020, Roland Knauer
Forscherteam liefert konkreten Ansatzpunkt, um die Leistung von CIGS-Solarzellen zu verbessern
Ein Forscherteam hat mithilfe von Elektronenmikroskopen und Computersimulationen ermittelt, warum es zu Verlusten in Dünnschichtsolarzellen kommt. Die Forschenden von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und vom Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) geben konkrete Hinweise, wie sich der bereits hohe Wirkungsgrad von CIGS-Solarzellen verbessern lässt.
Helmholtz-Zentrum Berlin, 21. August 2020, Roland Knauer
Biber knabbern am Dauerfrost
Die großen Nagetiere profitieren in Alaska vom Klimawandel und breiten sich in rasantem Tempo aus. In nur wenigen Jahren haben sie nicht nur viele Tundra-Regionen besiedelt, in denen sie früher nicht vorkamen. Sie errichten in ihrer neuen Heimat auch immer mehr Dämme und schaffen damit zahlreiche neue Seen. Das könnte das Auftauen des Dauerfrostbodens beschleunigen und damit den Klimawandel weiter ankurbeln, berichtet ein deutsch-amerikanisches Forscherteam im Fachjournal Environmental Research Letters.
Alfred-Wegener-Institut (AWI), 30. Juni 2020, Kerstin Viering
Schmetterlinge à la carte
Wie sehen die aktuellen Trends in der deutschen Schmetterlingswelt aus? Welche Arten flattern durch welche Regionen? Welche Bestände sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden, welche haben noch eine Chance? Und wo haben sich Neuankömmlinge etabliert? Die Antworten auf solche Fragen liefert der neue "Verbreitungsatlas der Tagfalter und Widderchen Deutschlands", an dem auch Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle intensiv mitgearbeitet haben.
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), 25. Mai 2020, Kerstin Viering
Aus dem Gleichgewicht
Seit den 1990er Jahren ist der Eispanzer über Grönland erheblich aus dem Gleichgewicht geraten. Nach wie vor bilden sich dort jedes Jahr rund 730 Milliarden Tonnen neues Eis aus Schnee. Gleichzeitig aber verliert Grönland jährlich im Durchschnitt fast 995 Milliarden Tonnen Eis, schließen 89 Wissenschaftler aus aller Welt aus den Daten von elf Satelliten-Missionen. Insgesamt sind auf der Insel daher seit 1992 rund 3800 Milliarden Tonnen Eis verschwunden, deren Schmelzwasser den Meeresspiegel um mehr als einen Zentimeter ansteigen ließ.
Alfred-Wegener-Institut (AWI), 10. Dezember 2019, Roland Knauer
„Geheimtinte“ auf antikem Papyrus vom Nil mit mehreren Methoden enthüllt
Forscher des Ägyptischen Museums und der Papyrussammlung, der Berliner Universitäten und des Helmholtz-Zentrums Berlin untersuchten ein kleines Papyrus-Stück, das vor zirka 100 Jahren auf der Nil-Insel Elephantine ausgegraben wurde. Mithilfe mehrerer Methoden entdeckten sie, welche Zeichen einst an einer vermeintlich leeren Stelle des antiken Schriftstücks standen und welche Tinte verwendet wurde.
Helmholtz-Zentrum Berlin, 14. August 2019, Roland Knauer
Besiedlung in Zeitlupe
Am Grund der arktischen Tiefsee lebt eine Vielzahl von Tieren, die auf Steinen festgewachsen sind und mit Filterapparaten oder Fangarmen ihre Nahrung aus dem Wasser holen. Bis sich eine solche Lebensgemeinschaft etabliert, können allerdings Jahrzehnte vergehen. Ihre natürliche Vielfalt erreicht sie vermutlich erst viel später. Das schließen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) aus einem einmaligen, 18-jährigen Langzeitexperiment.
Alfred-Wegener-Institut (AWI), 21. März 2019, Kerstin Viering
Mini-Detektoren für Gigantisches?
Die von Schwarzen Löchern oder Neutronensternen in den Tiefen des Weltraums ausgelösten Gravitationswellen erreichen zwar durchaus die Erde. Ihre Wirkungen sind aber so gering, dass sie bisher nur mit kilometerlangen Mess-Einrichtungen beobachtet werden konnten. Physiker diskutieren daher, ob nicht auch superkalte und winzig kleine Bose-Einstein-Kondensate mit ihren geordneten Quanteneigenschaften diese Wellen aufspüren könnten. Prof. Ralf Schützhold vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und der TU Dresden hat jetzt die Grundlagen dieser Vorschläge genau betrachtet und stellt ernüchternd fest: Ein solcher Nachweis ist weit außerhalb der Reichweite der derzeitigen Methoden.
Helmholtz-Zentrum Dresden Rossendorf, 12. Dezember 2018, Roland Knauer