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Recherchen in Majak

 

Radioaktive Kirche

Zerfallende Kirche
an einem radioaktiv belasteten See

 


 

In eine ehemalige sowjetische Waffenplutonium-Fabrik kommen auch Wissenschaftsjournalisten nur höchst selten. Unter den argwöhnischen Augen des russischen Geheimdienstes gelang das im Juni 1997 zehn deutschen Kollegen, einer davon war Roland Knauer. Dabei stießen sie auf die Spuren von vier Atom-Katastrophen, die jeweils an das Ausmaß der Explosion des Tschernobyl-Reaktors heranreichten: An hoch radioaktiven Seen und bei den Resten der Explosion eines Zwischenlagers recherchierten sie genauso wie bei etlichen Wissenschaftlern und den betroffenen, radioaktiv belasteten Menschen.

 


 

Fotos aus Majak

 


 

Artikel über Majak

 

  Atomares Leuchtfeuer am Ural

 

Die russische Produktion von Waffenplutonium hat die Umwelt stärker belastet als die Tschernobyl-Katastrophe. Der kleine Karatschai-See gleich hinter dem südlichen Ural zum Beispiel strahlt ähnlich stark wie das Innere der von einem Sarkophag umschlossenen Ruine des explodierten Kernreaktors. Während der Tschernobyl-Reaktor in der Ukraine jedoch durch eine Verkettung unglücklicher Umstände in die Luft flog, lagerten die Russen bewusst riesige Mengen radioaktiver Abfälle im Karatschai-See und nutzen das Gewässer als Endlager unter freiem Himmel.
Zu Beginn der Plutonium-Produktion waren viele Mitarbeiter hohen Strahlendosen ausgesetzt. In dieser Zeit wurden flüssige radioaktive Abfälle über den Fluss Tetscha ins Eismeer geleitet. Schon beim Wäsche waschen wurden die Menschen in den Dörfern am Fluss merklich verstrahlt. 1957 flog ein Zwischenlager für hochradioaktiven Abfall in die Luft und zog eine strahlende Spur mehr als 1000 Kilometer durch Sibirien.